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Biotop: Tiere im Postsiedlungs-Biotop (15) – immer mehr tierische Bewohnerinnen zum Frühlingsstart unterwegs…

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von Jan Becker: Am 01.03. war meteorologischer Frühlingsanfang. Passend dazu kommen immer mehr Tiere im Biotop zum Vorschein.

Die erste heute vorgestellte Art fanden wir bei unserem Arbeitseinsatz am 26.02. beim Säubern der Vogelhäuser im Biotop für die nächste Brutsaison. Im letzten Vogelhaus stießen wir neben dem alten Vogelnest auf eine Ameisenkolonie mit wenigen, dafür aber recht großen Ameisen, viele davon geflügelt. Nachdem ich schnell meine Kamera geholt und einige Fotos gemacht hatte, verschlossen wir den Kasten wieder und hängten den Brutkasten unangetastet wieder in den Baum.

Die Bestimmung anhand der Fotos auf iNaturalist ergab dann, dass es sich bei den Ameisen um die Kerblippige Rossameise (Camponotus fallax) handelt, die mit zu den größten Ameisen Deutschlands zählt und in der aktuellen roten Liste auf der Vorwarnstufe geführt wird.

Kerblippige Rossameise

Die Königinnen dieser Art errichten ihre Nester für gewöhnlich, wie alle in Deutschland heimischen Rossameisen, in Totholz, bevorzugt in abgestorbene Bereiche noch lebender Bäume. Teilweise werden aber auch Nester in Mauerwerk (oder in Nistkästen 😊) errichtet.

Bei den geflügelten Tieren handelt es sich bei Ameisen immer um sogenannte Geschlechtstiere (Männchen und potenzielle Jungköniginnen), die sich im Schutz des Nests entwickeln und später im Jahr zu ihrem sogenannten Hochzeitsflug starten.

Sandbiene

Ein paar Tage später konnte auch der erste Siebenpunkt-Marienkäfer beobachtet werden, der sich aus seinem Winterquartier wagte.

Siebenpunkt-Marienkäfer

Außerdem konnten weitere Blütenbesucher, hauptsächlich an den Winterlingen beobachtet werden.

Cheilosia grossa (kein deutscher Name vorhanden)

Zum einen mit Cheilosia grossa (kein deutscher Name) eine weitere Schwebefliegenart, die bereits sehr früh im Jahr unterwegs ist. Das Auftauchen dieser, wie ich finde sehr schönen Art haben wir dem großem Distelfeld im Biotop zu verdanken, da sich die Larven dieser Schwebfliege in den Stängeln verschiedener Distelarten entwickeln.

Und auch die ersten Sandbienen sind schon unterwegs. Dabei handelt es höchstwahrscheinlich um die Zweifarbige Sandbiene (Andrena bicolor).

Zweifarbige Sandbiene

Diese Biene ist in der Literatur als polylektisch beschrieben, das heißt sie ist nicht auf eine, oder wenige Pflanzenarten bei der Nektarsuche beschränkt, sondern besucht eine Vielzahl an Blütenpflanzen, unter anderem auch Hahnenfußgewächse wie den Winterling. Diesen hat das (vermeintliche) Sandbienen-Weibchen mehrfach besucht. Alle anderen Sandbienenarten, die so früh im Jahr fliegen, sind laut Literatur ausschließlich auf Weiden-Arten spezialisiert.

Das zugehörige Männchen konnte ebenfalls im Biotop beobachtet werden, allerdings nur am Boden sitzend.

Das war das Update für diese Woche. Ich denke auch nächste Woche sollten wieder neue Arten für dieses Jahr auftauchen!

Die Postsiedlung – Biodiversität findet Stadt.